Theoriekultur - Wiki | StartSeite | Neues | TestSeite | Suchen | Teilnehmer | Projekte | AlleSeiten | Einstellungen | SeiteEditieren |
WikiInhaltexterne Links
|
New Towns For Migrants / Ghettoisierung 1. Leistet das Projekt nicht der Ghettoisierung der Ankommenden Vorschub ?Hier scheint es mir wichtig, dass wir uns über den Begriff der Ghettoisierung verständigen. Die klassischen Ghettos sind in der Regel abgeschottete Bereiche einer Minderheit innerhalb der Mehrheitsgesellschaft, die nicht auf Wunsch und Freiwilligkeit der Minderheit beruhen, sondern der Mehrheitsgewalt geschuldet sind. Sie dienen vor allem dazu, die Minderheit so zu segregieren, dass sie keinen bzw. keinen unbehinderten Zugang zu den gesellschaftlich längst erreichten Standards an Bildung, Arbeit, Wohnen und Lebensmittel sowie sozialem Miteinander finden kann. Die modernen Zwangsansiedelungen ethnischer und religiöser Gruppen etwa in den USA (Stichworte: Chinatown; Bronx, Harlem; banlieues) fußen im Regelfall nicht auf der Freiwilligkeit jener, die schon der gemeinsamen Sprache, Kultur und Lebensumstände wegen zusammenziehen (obwohl das durchaus ein Motiv sein kann), sondern auf implizit sozial-ökonomischen sowie explizit legislativen Segregationszwängen. Unser Projekt hat eine ganz andere Absicht. Es geht um den Versuch, die Integration (die vor allem psychologisch als „Problem“ angesehen wird) für Ankommende wie für Ansässige zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen. Dort, wo kleine Kommunen sich in der Lage sehen und bereit dazu sind, Neuankömmlinge in „verkraftbarer“ Zahl aufzunehmen, gelingt die Integration zumeist ohnehin friktionsarm. Die wirkliche Herausforderung liegt dort, wo in großen Ballungsräumen weder die notwendige Infrastruktur noch die mehrheitsfähige Bereitschaft der Ansässigen vorliegt, große Migrationsströme aufzunehmen. Dem soll durch großzügige städtebauliche Maßnahmen Rechnung getragen werden. Die Überlegung dabei ist, durch das Mitsprache- und Gestaltungsrecht der Ankommenden eine für sie jeweils passende Umgebung zu schaffen, in der sie sich angenommen fühlen können. Die gleichzeitige Ermutigung an die Ansässigen zur freiwillig gestalteten Kontaktaufnahme bis zu einem möglichen Hinzug soll das wechselseitige Integrieren erleichtern und dazu führen, Ängste abzubauen. Um jede Möglichkeit einer Ghettoisierung auszuräumen, haben wir in unserem Grundsatzpapier extra auf die Notwendigkeit hingewiesen, vor allem bei abseits gelegenen Neugründungen für eine intakte Verkehrsanbindung an die nächst gelegenen größeren Kommunen zu sorgen. Zwischenüberschrift
/Diskussion
|
(C) Die Autoren | changed: 24. Januar 2016 |