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Kommentare

 
Wir freuen uns über Kommentare zum "Manifest" und hoffen dass es dadurch lebendiger wird.

Detailliertere Kommentare sind hier: OrdnerWienerManifestGedanken

Kai Ehlers, Hamburg

jeder Versuch, Menschen ins Gespräch miteinander zu bringen, ist an sich schon ein kleiner Sieg…

Also, möge Euer Versuch den Anklang finden, den Ihr Euch davon erhofft! Das wünsche ich Euch und auch mir, auch wenn ich nicht recht spüre, wen dieser Aufruf anspricht.

Ich sage das deswegen, weil mir die explizite Distanzierung von Menschen, die noch an die Kraft der Arbeiterschaft glauben, befremdlich aufgestoßen ist.

Ist es denn nicht eher umgekehrt – daß heute mehr und mehr Menschen in die Lage versetzt werden, für die die Definition des Proleten gilt, eben der Mensch, der nichts mehr hat als seine Arbeitskraft?

Und selbst die wird schon zunehmend nicht mehr gebraucht. Ich verweise dafür auf mein aktuelles Buch „Die Kraft der ‚Überflüssigen’“.

Ab er, wie gesagt, der Versuch ist ja immer wieder wichtig. Und laßt mich wissen, was daraus folgt.

Erwin Bratengeyr, Krems

vielen Dank für das sehr erbauliche Dokument. Die fundierten Analysen und die sehnsüchtigen Perspektiven können aus meiner Sicht treffender nicht sein!

ABER

meine Erkenntnisse kommen zu einer anderen Schlussfolgerung. Diese allerdings beruhen auf einer Vogelperspektive, die zugegeben von zu hoch oben erfolgt - auf einem persönlichen spirituellen Erlebnis, das mir ausgerechnet in einem Flieger zuteil wurde.

1 Die Erde ist von Seelen bevölkert die zum allergrössten Teil noch sehr unreif sind. Heute wie seit mindestens hundert tausenden von Jahren hauen die sich die Schädel ein und agieren auf emotionalen Ebenen die diese Unreife eben widerspiegeln. Ob Stammesfehden oder Kulturkampf, das Lernszenario ist immer noch das gleiche.

2 Es ist und soll so sein auf Terra (bitte kein warum). Eine systemische Veränderung ist widersinnig, irgendwo muss es offenbar diese Spielwiese geben. Die seeleninhärente Lust den Ball oder den Gegenspieler zu treten oder den Schiedsrichter zu schimpfen und die anderen zu besiegen ist vorhanden (in variabler Form über Äonen hinweg) und es braucht eine Manifestationsumgebung um all das und noch viel mehr ausleben zu können. Die Spielregeln zu ändern macht wenig Sinn, dann heisst es halt Handball oder Tetris oder World of Warcraft. Auszusteigen ist eine legitime Lösung, ja der eigentliche Sinn. Wer nicht die Bedürfnisse und Notwendigkeiten verspürt mitzumachen geht eben nicht auf den Fussballplatz oder inkarniert halt nicht (mehr hier).

3 Aus dieser Perspektive kann ich dutzende aktuelle Kriegsschauplätze, Massenvernichtungswaffenproduktion, Sklaverei, blau doppelt so viel wie grün, u.v.a.m mit einem gewissen buddhistischen Grinsen betrachten. Ist jedenfalls besser als der Suizid.

Hans-Gert Gräbe, Leipzig

Lieber Franz, lieber Helmut!

In die Nähe welcher Kräfte ihr euch allein mit dem Titel "Wiener Manifest" begebt, muss ich euch aus der fernen Bundesrepublik nicht erläutern.

Auch inhaltlich halte ich den Problemaufriss für vollkommen unterdimensioniert allein schon im Vergleich zu dem, was die Grundlage unserer Leipziger Gespräche bildete. Wir steuern sehenden Auges auf eine Serie von Ökokatastrophen zu - Fukushima pars pro toto - denen du kaum in einem abgeschiedenen Kloster entgehen wirst. "Ground zero" des Ganzen werden die Städte und nicht die Dörfer sein, dort ist aber auch das größte kommunikative und aktivistische Potenzial versammelt, dem in der erforderlichen Dimension (!) entgegenzutreten.

Dabei werden alle Menschen benötigt, die etwas zur Rettung tun, aus welchen Motiven heraus (Glauben, Ethik, Not) auch immer. Die begriffen haben, dass es um die Wurst geht, "den neuen Standpunkt" (10. Feuerbachthese) innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft zu gewinnen. Dazu bedarf es allerdings einer Vernetzung ganz neuer Art, deren technische Mittel gerade im Entstehen sind. Da begegnen wir uns dann auch in These 22 ff.

Diese Kommunikation gelte (Konjunktiv) es voranzutreiben. Dazu bin ich seit Jahren im Dorfwiki aktiv, ohne dass bisher irgendein Funke übergesprungen wäre. Dass dies allerdings ein schwieriges Unterfangen ist, habe ich in mehreren Texten ausgeführt, zuletzt

  • Wie der kleine Philosoph die Welt veränderte. pdf
  • Rückkehr in die Zukunft – Krisen und Alternativen. Anmerkungen zu einem Sammelband von Frieder Otto Wolf. pdf
Und dies noch zu Fukushima: So weit einmal ein paar allererste Gedanken zu euerm Manifest.

(C) Die Autoren changed: 8. Oktober 2013